It`s Halloween Time! (04.11.2018)

Halloween wäre überstanden. Bevor ich euch aber an meinem Halloween in Amerika teilnehmen lassen werde, möchte ich noch ein bisschen über die ganze Vorbereitungszeit erzählen. Schon ende September, Anfang Oktober wird man hier beim Starbucks unteranderem mit einem Pumpkin spice Latte Schild begrüßt oder von anderen Dingen mit Pumpkin im Supermarkt überhäuft. Hier wird wirklich alles mit Pumpkin gemischt was nur geht. Ungelogen, es gibt sogar Oreos mit Pumpkincreme, wobei ich zu meinem Leid sagen muss, dass ich sie mir nicht gekauft habe, da sie Berichten zufolge total ekelhaft sein sollen. Auch den Pumpkin spice Latte habe ich noch nicht testen können, wollte es aber die ganze Zeit. Ich hoffe einfach, dass es ihn noch eine Weile gibt und dann werde ich euch garantiert wissen lassen, ob es sich lohnt ihn zu probieren oder nicht. Aber das ist nicht alles. Viele Amerikaner fahren auch schon so früh im Oktober ihre Geschütze auf und dekorieren ihre Häuser wie wild. In meiner Nachbarschaft hielt es sich noch in grenzen aber hier in der Nähe gibt es eine Berühmte Straße (North Jackson Street), wo Häuser um die wette dekoriert werden. Mir war natürlich sofort klar, dass ich dort unbedingt vor Halloween vorbeischauen sollte, denn an Halloween selber sollen dort 400-500 Trick or Treater durch die Straßen ziehen und ich wollte ohnehin gerne mit meiner Hostfamily trick or treaten.  Also fuhr ich mit Lisa am Montag vor Halloween voller Erwartung hin. Dort angekommen, wunderten wir uns weil es garnicht so aussah als ob die Häuser so extrem dekoriert würden, bis uns auffiel, dass wir vielleicht in die andere Richtung laufen sollten. Umgekehrt wurden wir dann von einem Highlight zum Nächsten geführt, wobei einige Häuser wirklich sehr gruselig waren, während andere sehr an Weihnachten erinnerten, da sie mit Lichterketten überlade und übersät waren. Hier ein paar Bilder von dem Spektakel:

Besonders gut gefallen hat mir natürlich das Haus mit dem extra im Garten platzierten Schrottauto. Dort lief sogar Musik in Dauerschleife im Hintergrund und dadurch konnte man sich schon gruseln. Das Haus mit den vielen Jack O`Lanterns fand ich wirklich nach meinem Geschmack gestaltet. Schon krass was man so alles in so ein rundes Ding zaubern kann, ich selber habe es auch versucht aber dazu später mehr. Jetzt erstmal zu unserer Nachbarschaft: Auch hier gab es die ein oder andere kreative Dekoration in Gärten und an Häusern zu sehen aber überzeugt euch selbst:

Bei uns selber wurden nur 3 Kürbisse auf der Treppe platziert, die auch erst an Halloween selber oder 2 Tage vorher fertiggestellt wurden. Das heißt jetzt aber nicht, dass meine Hostfamily nicht auch im Halloweenfieber war, nein schon Wochen vorher kamen immer mehr Gegenstände im Haus selber zum Vorschein, wie Halloweentassen und Teller als auch Bücher, die nur zu dieser Zeit genutzt werden und schließlich wieder in Kisten, Schränken und Kartons verschwinden. Genauso früh wird über Verkleidungsmöglichkeiten nachgedacht und sich ausgetauscht. Ich habe mich ziemlich früh dafür entschieden, mir nicht extra etwas zu kaufen. Erstens weil ich Geld sparen wollte und zweitens, da ich wusste, dass bei meiner Hostfamily 2 Körbe voller Kostüme standen, die nur so darauf warteten durchstöbert zu werden. Dies nahm ich (typisch ich) natürlich erst einen Abend vorher in Angriff und fand 3 Kostüme, die ich mir vorstellen konnte. Die 1. Option: Wonderwomen, wobei das Kostüm aus einem Kinderkleid bestand, was soviel heißt wie, dass es bei mir dann natürlich viel zu kurz war und eher wie ein T-Shirt saß, was leicht komisch aussah. 2. Option war ein Cowgirl, das Kostüm bestehend aus einem Cowboyhut, den ich ziemlich gut fand und einem Fransenglitzerjumpsuit, der absolut hässlich war aber es war einen Versuch wert. Die 3. und letzte Option stellte dann ein an Michael Jackson angelehntes Kostüm dar, dass schon von Anfang an mein Favorit war und nach der Anprobe perfekt erschien und gewann. Gerüstet mit meinem Kostüm konnte ich beruhigt schlafen gehen (ich wusste am nächsten Morgen hätte ich keine Zeit mehr gehabt, um mir etwas rauszusuchen) und war bereit für den folgenden Tag. Halloween war da und ich war unglaublich gespannt was mich alles erwarten würde. Nachdem mich die Preschoollehrerin meiner Kleinen mit Bea zusammen zur Halloweenparade in der Preschool eingeladen hat, (denn Halloween war an einem Mittwoch und meine Kleine geht eigentlich nur am Dienstag und Donnerstag hin), bin ich mit ihr und ihrem Dad dorthin. Ich verkleidet, sie nicht, bzw. Bea wollte nicht ihr supercooles Einhornsonstwaskostüm anziehen sondern nur eine Entenmaske aufsetzten, was für mich nicht als Kostüm zählt. Somit war sie also eigentlich sogut wie garnicht verkleidet. Ich habe mir den Spaß dennoch nicht nehmen lassen und habe mir in voller Montur das Geschehen angeguckt. Es lief folgendermaßen ab: Nachdem die Kinder eine weiße Papiertüte bemalt und mit Stickern beklebt hatten sowie ein Foto geschossen wurde, bei dem Bea nicht drauf war, da sie total anhänglich an ihrem Dad war, ging die Parade los. Die Kinder stellten sich in eine Reihe auf und gingen an allen Türen im Gebäude vorbei. Überall stand jemand an der Tür und verteilte Süßigkeiten an die Kinder. Es erinnerte mich manchmal doch sehr an die Faschingsfeier in unserer Schule, abgesehen von den Süßigkeiten und der Musik, die gefehlt hat. Generell ist Halloween hier viel mehr wie Fasching, was die Kostüme anbelangt, denn du kannst dich verkleiden wie du lustig bist, während ich in Deutschland Halloween mit ausschließlich gruseliger Verkleidung kenne. Aber hier mein Kostümergebnis und die Parade:

Nachdem meine Kleine dann von ihren Nap aufwachte und meine zwei Großen von der Schule zurück waren, ging es dann auf meinen Wunsch hin ans berühmte Pumpkincarving, denn Avalon und Bea hatten schon am Sonntag 2 von unseren 7 Riesen Kürbissen, die eines Tages plötzlich auf unserer Treppe standen, in Jack O´Lanterns verwandelt. Somit dachte ich mir, wenn man schonmal in Amerika ist und das ganze Spektakel mitbekommt, dann darf doch auf keinen Fall fehlen wenigstens versucht zu haben einem Kürbis ein Gesicht zu verpassen. Während meine Kleine nicht wirklich Interesse zeigte ihre Hand in einen Kürbis zu stecken, um das ganze Innenleben herauszufischen, waren meine zwei Großen dabei. Scarlett verlor später ihr Interesse, also standen am Ende Avalon und ich dar und schließlich nur noch ich, während um mich ein Chaos ausbrach, denn es gab ein Problem mit Scarletts Kostüm. Mein Hostdad versuchte etwas draufzusprühen, was schief ging und somit war das Drama dar. Als ob das nicht schon genug wäre, war auch noch das teure Pizzabrettchen, das als Unterlage für das T-Shirt benutzt wurde ruiniert. Somit war nicht nur eines meiner Mädchen gereizt, nein auch mein Hostdad und meine Hostmom bekam es zu spüren. Avalon und Bea verkrochen sich wärend lautstark gestritten wurde und somit stand ich mit den Kürbissen alleine dar, froh, dass mich das Drama nicht betraf. Am Ende ging alles gut, Scarlett und Todd holten ein neues T-Shirt und am Ende war ihr Kostüm gerettet und wirklich gelungen, sie ging mit einer Nachbarin als M&M`s und sie sahen wirklich wie Zwillinge aus. Ich hatte währenddessen mein Werk beendet und war wirklich Stolz auf meine zwei Kürbisse. Aber seht selbst:

Nach einer kleinen Stärkung (zwei riesen Pizzen, die wir mit der engen Freundesfamilie, die quer über die Straße leben, verzehrten, ging es zu anderen Freunden, wo wir meinen kotzenden Kürbis mitnahmen und Donuts etc. angeboten bekamen. Sie hatten selber aus ihrem Haus ein süßes Haunted House gezaubert, was meiner Meinung nach wirklich gelungen war. Nach ein paar Fotos, die geschossen wurden ging es dann Trick or Treaten. Ich schön blöd ging mit zur ersten Tür, wo mir dann auffiel, dass ich doch ein wenig groß sei, um mir Süßigkeiten zu holen. Also ging ich nurnoch zu Häusern mit, wo ein Korb mit Süßem draußen stand und man sich selber was nehmen sollte. Das ist hier übrigens sehr verbreitet, dass Leute nicht die Türen öffnen sondern Körbe rausstellen und auf die Kinder vertrauen, dass diese sich immer nur eine Süßigkeit aufeinmal nahm.  Was ich aber wirklich schön fand war, dass bei vielen Häusern auch Menschen sehnsüchtig darauf warteten, dass Kinder kamen und klingelten, um mit einer riesigen Schüssel voller Süßkram die Tür zu öffnen und „Happy Halloween“ zu wünschen. Das wünscht man sich hier übrigens den ganzen Tag.

Wieder Zuhause angekommen, wartete ich dann auf Katyline und Theresa (eine Österreicherin und Freundin von Katyline) mit denen ich nach Georgetown fahren wollte. Dort war wie schon angekündigt die Hölle los und ein absolutes Gedränge. Es war aber sehr cool mitzuerleben, denn man konnte unglaublich tolle Kostüme bestaunen und auch Autos, die mit Fakeblut eingekleidet wurden. Viele Autofahrer fuhren nur durch die Straßen um sich und ihr Auto zu präsentieren. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, was da abging aber es war wirklich der Wahnsinn. Es wunderte mich eigentlich nicht als jemand einem anderen hinten drauffuhr. Doch mit dem, was dann geschah hatte ich absolut nicht gerechnet. Ich hatte erwartet, der Vordere wäre voll sauer und würde die Polizei rufen, stattdessen ging er nach hinten, guckte sich alles an und gab sich mit dem Auffahrer einen Handschlag. Somit war die Sache gegessen und ich kann euch versichern, dass es nicht einstudiert war und die beiden sich wirklich nicht kannten, das sah man. Schließlich machten wir uns müde und voller neuer Eindrücke auf den weg zurück. Am nächsten Tag standen zwei Riesen Tüten mit Süßem in der Küche, also sind wir erstmal für die nächsten Wochen eingedeckt. Doch kaum ist Halloween um, geht es schon auf die nächste Feier zu. Auch wenn eigentlich jetzt erstmal Thanksgiving kommt, wird jetzt schon über Weihnachten geredet, auch im TV… Hier aber erstmal zwei Fotos:

So soviel erstmal zum amerikanischen Halloween. Jetzt seit gespannt auf Thanksgiving, Black Friday und vieles mehr. Ich halte euch auf dem Laufenden! Achse und wen interessiert woher der Brauch mit den Kürbissen kommt ich habe mal einen Link rausgesucht, der das ein wenig erklärt: http://befootec.de/halloween-woher-kommt-der-brauch-mit-dem-kuerbis/

Hinterlasse einen Kommentar