Philadelphia: (10.-11.11.2018)

So jetzt endlich also zu den für euch wahrscheinlich interessanteren Teil meiner letzten Zeit: Philadelphia! Nachdem ich also eine Zusage für den Trip von Betina bekommen hatte, konnte die Planung losgehen. Dazu muss ich jedoch sagen, dass wir nicht wirklich viel geplant haben, denn um ein Auto hatte ich mich gekümmert (die Mutter meines Hostdad hat es mir zur verfügung gestellt) und eine Übernachtungsmöglichkeit habe ich auch schnell arrangieren können und zwar bei Abbey der Cousine meiner Kids, die in der Nähe von Philly ins College geht. Was andere Planungen, wie was wollen wir sehen angeht, wollten wir alles spontaner angehen lassen. Einige Sachen hatte ich mir aber auch schon rausgesucht, die ich unbedingt sehen wollte.  U.a. beispielsweise die Magic Gardens in Philadelphia, für die wir schonmal eine Karte im Internet gekauft haben, damit man nicht so lange warten muss, denn die Attraktion ist sehr beliebt in Philadelphia, was es genau mit dieser auf sich hat erkläre ich später. Nachdem also alles feststand, kam Betina am Abend vorher zu mir, damit wir am nächsten Morgen frisch starten konnten. So frisch war ich dann am nächsten morgen allerdings nicht, da ich die Nacht vorher nicht gut geschlafen habe, was vielleicht auch daran lag, dass Betina mich mit zu einer kleinen Hausparty genommen hat. Es war wirklich nett aber vor einem Roadtrip ist es doch keine so gute Idee 😀 Nichtsdestotrotz hatte ich spaß und fühlte mich am morgen wenigstens so fit, dass ich fahren konnte. Bevor wir starteten packte ich mir noch Essen für die nächsten Tage, da ich Geld sparen wollte und mit ein paar Wechselsachen und Schlafzeug ging es um 8:30 Uhr los nach Philly. Die Fahrt dauerte 2 Stunden und 30 Minuten. Wir mussten schon ziemlich am Anfang bei einem Supermarkt stoppen, da uns auffiel, dass wir Cash brauchen würden. Das ist wirklich merkwürdig in Amerika, eigentlich bezahlen die Amis alles mit Karte und tragen nie Cash mit sich rum, wenn es dann aber ums Parken auf Public Parkplätzen oder ums Fahren auf Highways geht braucht man Cash… Denn das lasst euch gesagt sein, man muss für gewisse Highways Tolls zahlen damit man diese überhaupt passieren kann! Finde ich persönlich wirklich einfach nur eine Azocke und nicht sehr nett. Vor allem wenn man nicht von hier ist kapiert man nicht gleich was jetzt los ist und wo man fahren darf, denn es gibt dann immer Spuren für Easypässe und welche ohne und woher soll man da als nicht Ami  wissen was man machen soll… Insgesamt haben wir am Ende 16 $ alleine für die Tolls bezahlt, was ich echt viel fand. Wir hatten vorher noch überlegt ob wir nicht ins Navi eingeben sollten, dass wir eine Strecke ohne Tolls fahren möchten, wofür man so dachten wir eine extra App braucht, die Betina hatte, allerdings hätte das dann laut dieser App 4 Stunden irgendwas gebraucht und da wir sowieso nur 2 Tage in Philly sein würden wäre das blöd gewesen. Dazu noch ein kleiner Einschub: Auf der Rückfahrt war mir klar ich möchte eine Strecke ohne Tolls fahren und da haben wir dann rausgefunden, dass man keine extra App braucht sondern einfach in dem normalen Maps in den Settings eingeben kann „avoid tolls“ und tada es gibt eine Strecke die ist nur 7 Minuten länger, schön blöd. Naja egal die 8$ sollten uns auch nicht umbringen 😉 Insgesamt gestaltete sich die Hinfahrt aber schön und wir hatten unseren Spaß. Die gute Laune nahm mit dem Fahren in Philly dann aber abrupt ab. Warum? Es ist einfach wirklich sehr busy dort, in gewisser Weise hat es mich an den Verkehr in NYC erinnert, auch wenn es da natürlich noch lange nicht mithält. Jetzt kann ich aber mit Sicherheit sagen, dass ich niemals in NYC fahren möchte :´D Was das schlimmste an der ganzen Situation war, war das Finden eines Parkplatzes. Es gibt zwar immer mal ein paar kleine Parkplätze, wo man dann aber auch nur 2 Stunden parken darf, was halt wirklich nichts ist wenn du dir Sachen angucken möchtest und dann gibt es noch überteuerte Publicparkplätze und Parkhäuser. Wenn man jetzt also Geld sparen möchte sollte man sich schonmal vorher informieren, was das günstigste Parkhaus ist. Wir fuhren also eine ganze Weile einfach nur in der Gegend herum, um Preise zu vergleichen. Dazu muss ich aber sagen, dass ich Cassandra, die vor ein paar Wochen selber in Philly war gefragt hatte, wo sie geparkt haben. Sie hat mir auch die Adresse geschickt und ich war bereit dort zu parken. Betina sah auf dem Weg dann günstigere Parkhäuser, die sich beim zweiten Mal vorbeifahren (denn du kannst nicht einfach irgendwo umdrehen sondern musst wieder und wieder um den Blog fahren) dann doch nicht als günstiger herausstellten. Schlussendlich war ich ziemlich gestresst, weil ich zusätzlich noch wirklich dringend auf Toilette musste und Betina dann plötzlich mit ihren Freund telefoniert und nicht mit aufgepasst hat, ich also sozusagen alleine mit der ganzen Situation umgehen musste. Da herrschte dann doch eine sehr gereizte Stimmung in unserem Auto. Nachdem wir dann schlussendlich aber in dem von Cassandra erzählten Parkhaus geparkt hatten und ich in Mc Donalds auf Toilette gehen konnte, wo doch tatsächlich ein Securitytyp stand der meinte wir müssten erst was bestellen, was Betina dann glücklicherweise übernahm, stieg die Stimmung schnell wieder. Alles in allem hatten wir dann echt einen schönen Tag in Philly. Zu aller erst gingen wir über Philadelphias Cityhall (wirklich schön da) zum Lovepark mit dem berühmten Lovezeichen, wo man sich drunterstellt und Fotos macht. Dort musste man sich in eine kleine Schlange anstellen, ich will nicht wissen wie lange man da im Sommer ansteht 😉 Schade war dabei, dass es irgendwie nicht das Original Lovegerüst war, ich aber einfach nicht herausfinden konnte wo dieses steht, denn es sollte eigentlich dort stehen wo wir waren, zudem wurden schon Holzhütten für die Weihnachtszeit aufgestellt weswegen der Hintergrund wirklich nicht so schön war wie er eigentlich sein sollte…). Nichtsdestotrotz hatten wir unseren spaß beim Bilderschießen und gingen danach zum One Liberty Observation Deck, wovon wir dann Philly von oben bewundern konnten. Vorgestellt hatte ich es mir dennoch ein bisschen anders. Denn es war drinnen und nicht wie auf einem Turm draußen. Somit haben die Stäbe zur Stabilisation ein bisschen gestört… aber am Ende waren wir doch froh dass es drinnen war, da es somit warm war und man wirklich lange die Aussicht genießen konnte. Wir entschieden uns auch noch den Sonnenuntergang dort zubleiben und nichtmehr woanders hinzugehen, zumal wir die Magic Gardens am Sonntag geplant hatten und das Museum of Art mit den Rockysteps nicht direkt in Downtown liegt, wir es also nicht bevor es dunkel gewesen wäre erreicht hätten. Also verharrten wir noch eine Weile auf dem Observation Deck, was sich als gute Idee rausstellte, da es wir somit einen wirklich sehr schönen Sonnenuntergang zusehen bekamen. Schlussendlich sind wir danach dann wieder zum Auto, wo wir auf dem Weg dorthin noch ein paar Sachen begutachtet haben und u.a. mit einer Statue mithalten wollten, seht selbst:

Beim Auto angekommen, fuhren wir dann zur Uni, die ungefähr 30-40 Minuten von Philly entfernt liegt. Wieder wurde es ein wenig stressig, denn das Unigelände ist riesig und wir fanden einfach den Dorm von Abbey nicht. Abbey selber war auch nicht dort, da sie auf einem Basketballspiel war und erst spät zurückkommen würde. Sie hatte aber ein anderes Mädel aus dem Dorm gefragt ob sie uns reinlassen könnte. Diese erreichten wir jedoch nicht und so standen wir dar… Plötzlich bekam ich dann aber einen Anruf und war so überrascht, dass ich erstmal wieder meinen Kopf klarbekommen musste, um dann vernünftig reden zu können :´D Es war das Mädel, die uns dann ihren Standort schickte (in dem Fall danke Technik) und somit hat am Ende alles geklappt. Wir chillten also in Abbeys Zimmer, dass sie mit zwei anderen Mädels teilt, die aber auch beide nicht da waren. Jetzt weiß ich also wie so ein College Zimmer aussieht. Es ist wirklich mega klein und eng. Ich habe mich nur gefragt: wie soll man da Privatsphäre haben…? Für mich hatte das ein bisschen was von einer Klassenfahrt, wo man sich mit mehreren ein Jugenherbergenzimmer teilt, was für eine Woche immer ganz nett ist aber für vier Jahre?  Ich weiß nicht ob ich das könnte 😉 Danach dachte ich jedenfalls, dass ich vielleicht doch ganz gerne in Deutschland studieren will 😀 Wie auch immer, schließlich kam Abbey, die wirklich sehr nett ist. Ich habe sie schon vorher mal getroffen, da sie mit ihrer Mama vor Avalons Geburtstag hier war aber da habe ich nicht so viel mit ihr reden können. Diesmal haben wir etwas gequatscht, um am Ende müde ins Bett zu fallen. Das nette war, dass wir in den Betten ihrer Roommates schlafen durften, was wir dankend annahmen! Die Alternative wäre der harte Boden gewesen und wer sagt da schon nein zu dem Angebot 😀 Am nächsten Morgen machten wir uns dann relativ früh und gut ausgeruht auf den Weg, um uns auf die Spuren von Rocky zu begeben. Schade war, dass Abbey keine Zeit hatte mit uns mitzukommen, sie hätte es ansonsten gerne gemacht. Am Museum of Art angekommen, wo sich die berühmte Rockystatue und die Rockysteps befinden, da dort der Rockyfilm gedreht wurde, war schon eine lange Schlange vor der Statue. Ja richtig gelesen, eine Schlange nur um mit der Statue ein Bild zu schießen. Ich dachte mir auch nur „schön bescheuert“ aber irgendwie macht man es dann doch auch 😀 Das Problem war aber die Schlange und da wir schon Tickets für eine bestimmte Urzeit bei den Magic Gardens hatten mussten wir leider erst einmal auf die Statue verzichten und es später auskosten. Gesagt getan, wir fuhren also zum Magic Garden der wieder direkt in Downtown liegt. Diesmal parkten wir aber auf einem 2 Stunden Parkplatz, den wir glücklicherweise auch schnell fanden. Denn wir wussten, dass 2 Stunden auch ausreichen würden, da man eigentlich ein Ticket für die Magic Gardens hat, das nur für 30 Minuten ist. Allerdings haben wir dann noch Karten für eine Basementtour geschenkt bekommen. Das war aber kein Problem. Bevor ich zur Basementtour komme aber erstmal zum Hauptteil. Wenn man allein in die Straße kommt wo die Magic Gardens sind, sieht man schon ein paar Wände mit Mosaiken etc. verkleidet und ist begeistert. Die Begeisterung steigt mit dem Eintreten in die Magic Gardens. Ich lasse da aber einfach mal die Fotos für sich sprechen:

Nun zur Basementtour: Diese bestand eigentlich nur daraus, dass man ins Basement geht dort sitzt und jemanden zuhört der etwas über die Magic Gardens erzählt. Es war aber sehr interessant, denn dadurch haben wir erfahren, dass ein heute was mit 70 Jähriger Mann (Isaiah Zagar), damit gestartet hat, um die Straße in die er mit seiner Frau zog zu verschönern, Müll zu recyceln und diese Umgebung vor einem geplanten Umbau zu einem Highway zu retten. Er kreiert die Dinge aus dem Tun und hält nicht viel davon nachzudenken. Eine Wand kann er in wenigen Stunden komplett fertig stellen und meistens versteckt er Figuren darin. Wen das mehr interessiert, der kann mit folgen Link noch mehr darüber lesen: https://www.phillymagicgardens.org/about-us/                          Hier jetzt aber erst einmal ein Beispiel wie so eine Figur aussehen kann:

Photo 11.11.18, 13 27 40

Was Betina und ich schade fanden, war dass die Basementtour nicht vor dem besuch im Magic Garden war, denn dann hätte man dort vermutlich noch viel mehr Dinge wahrgenommen. Trotzdem war es ein super schönes und faszinierendes Erlebnis. Für mich hatte es etwas magisches. Ich kann wirklich jedem empfehlen sich das anzuschauen! Nachdem unsere Tour zu Ende war sind wir dann wieder zum Museum of Art, wo wir schlussendlich unser tolles Bild mit der Rockystatue schießen konnten und die Rockysteps erklommen. Und schon ging es wieder nach Hause. Der Heimweg war ohne Probleme und wir mussten keine Tolls bezahlen, da wir ja wie erwähnt was rausgefunden haben :´D

Insgesamt kann ich nur sagen, auch wenn der Trip ab und an doch wirklich sehr stressig war und meine Nerven blank lagen, war es ein wirklich bereicherndes Wochenende. Nicht nur was das Besuchen eines neuen Ortes anbelangt, den ich schon immer mal sehen wollte, sondern auch was die Erfahrungen betrifft. Denn auch wenn man gewisse Sachen am Ende anders machen würde (mehr planen was zu besuchen wäre, Tools und parken), gerade aus gewissen Fehlern lernt man doch dazu und schlussendlich bereut man auch diese nicht. Ich würde jedenfalls jederzeit wieder einen so spontanen Trip machen auch wenn ich mich vielleicht den Abend vorher nochmal hinsetzten würde, um einigermaßen einen Plan zu haben, wo man an welchem Tag hingehen möchte, denn ab und an war ich doch etwas überfordert, da wir am ersten Tag irgendwie kaum was geschafft hatten. Am Ende hab ich aber alle Dinge gesehen, die ich unbedingt sehen wollte, mit Ausnahme der independece Bell und habe gemerkt das spontane Trips auch gut klappen und spaß machen. Jetzt bleibt nur noch zu sagen, dass ich wirklich jedem rate mal in Philly vorbeizuschauen. Die Stadt ist insgesamt meiner Meinung nach nicht die schönste aber alleine für die Magic Gardens lohnt es sich total und auch das Museum of Art ist wirklich schön gestaltet (es liegt aber auch ein bisschen außerhalb und kleiner Tip am Rande man kann da auch für zwei Stunden sozusagen auf der Rückseite umsonst parken, was total ausreicht 😉 ). Das wars also über Philly, ich hoffe ihr hattet spaß am Lesen und einige können ein paar Tipps nutzen.

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